Samstag, 4. Mai 2013

Urlaub Tag 2 - "Motorradtouren sind hart"

Stimmt. Vor allem, wenn Frau Sozia am nächsten Morgen feststellt, dass sie krumm und lahm ist. Und keine Ahnung hat, wie sie mit Anstand auf die Kuh kommen soll für den nächsten Streckenabschnitt. Zudem hatte es die ganze Nacht weiter geregnet und es sah auch wirklich nicht danach aus, als würde es in absehbarer Zeit damit aufhören.

Also schmissen sich der erwiesenermaßen beste Mann der Welt und ich halt in unsere Regenklamotten. Mit den Muskelschmerzen war das kein Vergnügen. Im Gegenteil. Macht keinen Mut für die nächsten Tage. Gar keinen.

Trotzdem musste das ganze Geraffel nach unten geschleppt und die Kuh beladen werden. Im Regen halt. Ich bin dann aufs Motorrad geklettert, als es noch auf dem Hauptständer stand. Anders wäre es absolut unmöglich gewesen.

Anfangs hat es noch geregnet, aber es ließ dann GsD doch bald nach. Die Fahrt ging über Gérardmer und Épinal(*) nach Plombières-les-Bains. Diesen Ort wollte ich unbedingt sehen, war aber bodenlos enttäuscht ob des allgemeinen Zustands. Wir sind daraufhin auch nur durchgefahren und haben keinen Extra-Halt gemacht.

Weiter ging es über Vesoul, Besançon und Poligny Richtung Süden. Etwa auf Höhe von Besançon kam dann auch die Sonne richtig raus und wir konnte die Regenklamotte abwerfen. Echt schön. Motorradfahren in der Sonne könnte Spaß machen, wenn die Schmerzen nicht wären.

Irgendwann drehte sich mein Kuhtreiber zu mir um und deutete auf ein Straßenschild. Saint-Amour. Das wäre doch passend für uns. Also schauten wir nach, ob es ein Logis de France gab. Es gab sogar zwei. Nur das eine hatte zu. Das zweite war eh das kleiner, schönere. Mit gerade einmal 4 Zimmern.



Gut, es war kein chambre à deux lits sondern leider ein chambre grand lit, aber ich war trotzdem froh, endlich vom Motorrad zu sein. Nun muß man aber noch dazu sagen, das dieses Bett in der Mitte dermaßen durchhing, das wir allen Ernstes einen Motorradkoffer unter die Mittelstrebe des Bettes legen mussten um überhaupt darauf liegen zu können.

Der Brüller. Man ist für eine Nacht im Hotel und muss umbauen, damit man schlafen kann. Egal. Der Koffer ist ja Gott sei Dank sehr stabil und trug uns in dieser Nacht.

Nach dem obligatorischen Motorradabräumen haben wir dann auch den obligatorischen Spaziergang durch das Örtchen gemacht, Macarons gekauft, uns im Super Ü mit ein wenig Nahrung, Bier und Wasserflaschen für den nächsten Tag versorgt (bis zum Abendessen waren es noch ein paar Stunden) und uns dann an den Bahnhof in die Sonne gesetzt.



Ich habe noch nie einen so sauber, gepflegten Bahnhof gesehen. Ehrlich nicht. Wahnsinn. Und ja - dort fahren Züge. Von Dijon und nach Bourg-en-Bresse. Und das regelmäßig.



Das Abendessen war wieder einmal sehr, sehr gut. Wobei es unglaublich irritierend war, das wir die einzigen Gäste des Hotels und des Restaurants waren. Aber auf dem Spaziergang nach dem Essen stellte sich dann heraus, dass in dem anderen Logis ebenfalls gähnende Leere herrschte.

Die Nacht war trotz Alukoffer unter dem Bett anstrengend. Wir beide sind es eben nicht gewöhnt, in einem 1.40 mtr Bett zu schlafen. Ist halt etwas beengt. Und dazu die Sorge, dass der Koffer das Ganze dann vielleicht doch nicht hält. ist aber gut gegangen.


Kilometerstand: 153.415


Größere Kartenansicht

(*) auch dieses Mal gab es einen ungeplanten Umweg, da der erwiesenermaßen beste Mann der Welt der festen Ansicht war, wir müssten über Épinal fahren. War aber nicht so schlimm, nur wäre die tatsächliche Strecke über Remiremont für meine Muskelschmerzen besser gewesen.


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