Freitag, 29. August 2014

Paris - Part N°6

Tag 6. Heimkehr.

Über diesen Tag lässt sich nicht mehr viel sagen. Rückfahrt bei ebenfalls trockenem, sonnigem Wetter über Saarbrücken nach Frankfurt. Wir haben bewusst auf Autobahnen verzichtet, da das doch sehr anstrengend ist und wir ja Zeit hatten.

Alles in allem waren es 1.400 km in diesem Urlaub. Damit habe ich inzwischen über 10.000 km gemeinsam mit dbMva auf dem Motorrad verbracht. Mein Knie hat gehalten, auch wenn es das eine oder andere kleine Problem damit gegeben hat. zweimal musste ich über den Hauptständer aufsteigen, aber sonst hat es gut funktioniert. Was will ich also mehr.

Außer dringend eine Stelle in seiner Nähe?
Ich bin zufrieden.



Fazit über Paris.
Eine tolle Stadt. Wirklich sehenswert. Aber eben auch voller Touristen. Und dementsprechend überteuert. Die Menschen, mit denen wir in Kontakt kamen, war sehr hilfsbereit. Grade in Villepinte bzw Mitry-Clary. Dafür auch heute noch Mille Grâce à pour l'aide incroyable.

Aber Paris ist auch die Stadt, die unfassbar behindertenfeindlich ist. Tausend Treppen statt Aufzüge oder Rolltreppen. Unfassbar viele Hindernisse im öffentlichen Nahverkehr. Allein schon die Zugänge mit ihren schmalen Drehkreuzen. Die Ausgänge mit ihren schmalen Schwingtüren. Mobilitätsbehindert darf man wirklich nicht sein [Krücke/Rollstuhl]. Im Triumpfbogen gibt es zwar einen Aufzug, aber dort kommt man nicht über den üblichen Zugang hin. Sondern man muss quer die Ringstrasse dort hin. Mein Knie hat sich teilweise sehr "bedankt" ob der Treppensteigerei. Aber das läßt sich eben nicht vermeiden. Es gibt ja keine Alternativen.

Wer also nicht 100% gut zu Fuß ist, sollte Paris meiden.


Donnerstag, 28. August 2014

Paris - Part N°5

Tag 5. Rückfahrt.

Irgendwann neigt sich auch der gemeinsame Urlaub wieder mal dem Ende zu. Und auch, wenn dbMva heute Geburtstag hat, so mussten wir doch den Heimweg antreten. Allerdings bei schönstem Wetter. Geburtstagswetter eben.

Für die Rückfahrt hatten wir uns entschlossen, eine etwas andere Strecke zu fahren - über Reims. Auch der Rückweg verlief dann wieder über streckenweise unsäglich langweilige Landschaften. Was aber dank des Sonnenscheines immerhin noch zu genießen war. Halt trocken, warm, schön.

Reims selber haben wir nicht großartig besichtigt, da uns beide die Bushorden abgeschreckt haben. Ich hätte zwar gerne die Kathedrale besichtigt, aber das hätte ich alleine machen müssen, da wir das Motorrad nicht bewacht hätten stehen lassen können. Was wiederum der Mann an meine Seite bei diesem Menschengewühle nicht wollte und was ich durchaus auch gut nachvollziehen konnte. So haben wir nur ein wenig Sightseeing mit dem Motorrad durch die Stadt gemacht. War aber trotzdem schön. Und die Kirche wird bestimmt noch eine Weile stehen. Ich werde sie also sicher noch besuchen können.

Als heutiges Tagesziel hatten wir uns Verdun ausgesucht. Die Gegend, die zum Sinnbild der Schrecken des modernen Krieges wurde und die nicht umsonst den Titel trägt „Hölle von Verdun“. Pure Neugierde meinerseits. Was sich aber als Glücksgriff herausstellen sollte. Rund um Verdun prägen Kriegsgräber die Landschaft. Riesige Anlagen, mit hunderten/tausenden Gefallenenkreuzen. Die zum Teil mit der jeweiligen Landesflagge gekennzeichnet sind. Und bis heute befinden sich zahlreiche Blindgänger, Gewehre, Helme, Ausrüstungsstücke und menschliche Knochen im Erdreich des Schlachtfelds.

Die Stadt (Festung) Verdun wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut. Vor allem das alte Zentrum ist wirklich schön geworden. Natürlich etwas patriotisch das ganze, aber trotzdem sehenswert. Ein totaler Gegensatz zu Bar-le-Duc auf der Hinreise. Verdun lebt.



Da ja, wie gesagt, es des Geburtstag dbMva war, sind wir abends essen gegangen. Und wieder einmal hat uns der untrügliche Spürsinn für hervorragendes Essen des Mannes an meiner Seite in ein kleines Lokal geführt, das keine Touristen beherbergte. Grade einmal 12 Tische. mehr nicht. Und das Essen? Einfach sensationell. Eine Speisekarte gab es nur in Form einer handschriftlichen Tageskarte, auf der selbst der Mann an meiner Seite, der btw fließend Französisch spricht, nicht alles zuordnen konnte . . .



Und das kam dann . . .
- ein Bier aus der Gegend als Aperitif
- Terrine de Capin au Muscadet [Hasen-Terrine mit Loirewein]
- Fricassée de Sot l’y Laisse façon Grand-Mère [Sot l'y laisse heißt soviel wie «Nur ein Dummkopf lässt es dort“. Soweit ich mich noch erinnere, war es ein Schmorgericht vom Schwein].
- Dessert du Jour [Mirabellenkuchen mit Obst aus der Region]



Alles sehr, sehr lecker. Ein tolles Geburstagsessen. Während des Essens fing es [wieder mal] an zu schütten, so das wir anschließend leider keinen großen Spaziergang mehr machen konnten. War aber trotzdem schön. Ich kann einen Besuch in Verdun nur ernsthaft empfehlen.




Mittwoch, 27. August 2014

Paris - Part N°4

Tag 4. Paris.
Heute stand als erstes der Eiffelturm auf dem Programm. Einfach um sicher zu sein, das die Warteschlangen nicht unermesslich lang sein würden. Also ging es dann direkt nach dem Frühstück los.

Was ich überraschend fand, waren die doppelstöckigen Métro U-Bahnen. Solche Wagen werden bei uns im Nahverkehr als Pendlerzüge eingesetzt. In Paris sind sie einfach eine Notwendigkeit nur für die U-Bahn. Aber es funktioniert, auch wenn die U-Bahnen echt knallvoll sind.



Bei Ankunft stellten wir fest, dass es eine gute Idee war, so früh zu gehen. denn die Schlangen hielten sich wirklich in Grenzen. Bis zum Aufzug -die 1665 Stufen hatten wir uns gedanklich schon im Vorfeld geschenkt- dauerte es grade einmal 20 Minuten. Und beim Umsteigen auf der 2. Ebene waren es auch „nur“ gute 25 Minuten. Alles richtig gemacht.



Da Wetter war zwar auch heute nicht so schön wie am gestrigen Nachmittag, aber man hatte trotzdem eine schöne Aussicht von der dritten und obersten Plattform auf 276,1 Metern Höhe.



Als wir nach gut einer Stunde wieder unten waren, stellten wir fest, dass inzwischen die 3. Ebene für den Publikumsverkehr geschlossen worden war – aufgrund Überfüllung. Und das die Wartezeit bis zur 2. Etage bei weit über 60 Minuten lag. Alles richtig gemacht.

Daher sind wir dann im Anschluß Essen gegangen. Es gibt zwei ganz typische Mittagessen in Frankreich. 1. Steak frites oder 2. ein Croque. Da ich keine Eier esse, gab es bei mir einen Croque Monsieur mit Beilagen. Gut gemacht, und stopft einen nicht so voll. Nur das der Kellner versucht hat den Mann an meiner Seite um satte 50 € zu bescheißen fanden wir weniger lustig. Aber wir haben das Geld dann noch bekommen - ohne die Polizei holen zu müssen.



Im Anschluß daran haben wir Napoléon Bonaparte, Kaiser der Franzosen, besucht. Dieser liegt seit 1861 in der Krypta in einem imposanten Sarkophag im Dôme des Invalides. Eigentlich wollte ich noch einen großen Stein mitnehmen, um ihm den an den Sarg zu werfen nur für die vielen Treppen im Triumphbogen. Aber ich habe es dann doch gelassen. Die Franzosen verstehen irgendwie so gar keinen Spaß, wenn es um Napoleon geht.



Der nächste Programpunkt war das Panthéon. Dieses wird nur leider zur Zeit renoviert, so dass das berühmte Foucault’sche Pendel demontiert und Kuppel und Boden abgedeckt waren.



Als krönenden Abschluss haben wir dann nachmittags noch Le Cimetière du Père-Lachaise besucht, was ja am Vortag aus zeitlichen gründen nicht mehr geklappt hatte. Ich liebe alte Friedhöfe, und dieser ist ein wirklich ganz spezieller.



Auf diesem Friedhof liegt, unter anderem, auch Jim Morrison.



Die Huldigung des Verstorbenen treibt aber gerade bei seinem Grab zuweilen recht bizarre Blüten. Man könnte glatt vergessen, dass man sich auf einem europäischen Friedhof befindet, wenn man die Leute dort beobachtet. Das Grab selber ist von einem Gitter umgeben, was aber viele nicht daran hindert, dieses zu überklettern. Es ist ja auch nicht wirklich hoch oder speziell gesichert. Und so kann man gut beobachten, dass es tatsächlich Leute gibt, die dort kiffen oder auch schon mal tränenüberströmt sitzen. sehr skurril.



Den Abend haben wir dann wieder in unserem Café de la Gare verbracht. Eigentlich schließen die gegen 21:00 Uhr, aber sie haben einfach die Rollläden herunter gelassen und so konnten wir mit den Leuten dort noch fast bis Mitternacht trinken und reden. Ich bin zwar des Französischen nicht soooo mächtig, aber ich habe bemerkt, dass es mir immer leichter fiel dem Gespräch folgen zu können. Alles in allem ein wunderbarer Abschluss eines tollen Tages.




Dienstag, 26. August 2014

Paris - Part N°3

Ein Sommerabend in Paris.
Das Wetter ist ein bisschen mies:
Il fait très froid und dann il pleut -
ich werde nass und denk: „Och nö!“

Text: „Paris“ von den Wise Guys, leicht abgewandelt
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Das Hotelfrühstück entsprach wieder mal dem, was in Frankreich scheinbar per Gesetz festgelegt ist. Croissants, Baguette, rote und gelbe Marmelade. Dazu Kaffee oder Tee. Wobei es hier einen, für dbMva, hervorragenden, trinkbaren Kaffee gab. Frisch gemahlen und gebrüht aus dem Vollautomaten. Für die Teetrinker gab es leider nur Beuteltee und heißes Wasser aus eben jenem Vollautomaten. Aber er erfüllte seinen Zweck.

Ausgestattet mit den Tages-Gesamtnetz-Tickets fuhren wir dann mit der RER-B bis Châtelet-Les Halles. DEM Umsteigebahnhof in Paris, einer der meist genutzten Stationen der Welt. Dort kreuzen sich 5 Métro- und 3 RER-Linien. Ein unfassbar unübersichtliches Gewirr an Gängen, Treppen und Räumen. Von einem Ende der unterirdischen Station zum anderen läuft man unfassbare 10-15 Minuten. Umsteigen ist dort eine Herausforderung. Ja, die Beschilderung ist gut, aber anstrengend ist es in dem Gewühle schon.


Zudem muss man sowohl beim Betreten, als auch beim Verlassen der einzelnen Stationen ebenso wie beim Wechsel von RER auf Métro ständig seine Fahrkarte zücken. Sonst kommt man nicht durch die Ausgänge. Verlieren sollte man diese natürlich auch nicht unbedingt. Da das Teil aber sehr klein ist, ist das ziemlich lästig.


Neu sind in Paris auch die Türen an den Bahnsteigen, die Unfälle verhindern sollen.


Der erste Weg führte uns zum Arc de Triomphe. Da es kein gutes Wetter und noch recht früh war, mussten wir nicht einmal lange warten. Blöd war nur, dass der Aufzug defekt war. Und so bin ich, trotz meines Knies, dann die 284 Stufen nach oben gestiegen. Zwar nicht in einem Rutsch, aber mit nur einer Verschnaufpause. Und was mich am meisten gefreut hat . . . auch wesentlich (!) schlankere Frauen kamen hechelnd, japsend und schnaufend oben an.

Leider hatte es während unseres „Aufstiegs“ draußen angefangen zu regnen. Und so war die gewünschte Aussicht leider nur in Ansätzen zu sehen. trotzdem beeindruckend, wie groß Paris ist.


Runter ging es dann GsD doch mit dem Aufzug. Man hatte den Behindertenaufzug auch für alle anderen geöffnet. Ich war SO froh. Vor dem Abstieg hatte ich ziemliche Angst, da ich nicht erahnen konnte wie mein Knie das verkraftet hätte. aber so war alles gut.

Um dem schlimmsten Regen zu entgehen, haben wir dann die weiteren Stationen zur Île de la Cité mit dem Linienbus zurückgelegt. Wozu hat man denn schließlich das Tagesticket? Aber auch im Bus muss man, wie auch in der Métro, bei jedem Betreten des Busses die Fahrkarte zücken.


Wir sind dann noch ein Stück direkt an der Seine entlanggelaufen, um die Brücken von unten sehen zu können. Im Regen ist das insofern schön, als das man dann dort unten sehr wenige Touristen antrifft. Die saßen alle in den Sightseeing-Bussen.


Auf der Île de la Cité haben wir dann die Kathedrale Notre-Dame de Paris und die Sainte-Chapelle besucht.


Beide wunderschön, aber die Sainte-Chapelle im inneren Bereich des Palais de Justice de Paris ist unglaublich beeindruckend. Diese Fenster . . .


Zu diesem Zeitpunkt hatte es wieder aufgehört zu regnen und wir sind dann mit der Métro noch zum Montmartre gefahren, die Basilique du Sacré-Cœur de Montmartre besuchen.



Hier konnte ich den Funiculaire benutzen und musste nicht die 237 Stufen erklimmen. Das hätte mir mein Knie niemals verziehen. In der Basilique sind die Securitys allerdings extrem aufmerksam, und man kann nur mit ganz viel Glück Fotos machen. Leider war vor uns eine Reisegruppe, die sehr uneinsichtig war und so waren die Männer mehr als normal aufmerksam.

Zurück sind wir dann mit dem Montmartrobus gefahren. Ein elektrischer Kleinbus, der die Hänge des Montmartre rauf und runter heizt. Denn fahren kann man das nicht nennen, was einem dort geboten wird.

Anschließend wollten wir noch Le Cimetière du Père-Lachaise besuchen, aber da es bereits nach 18 Uhr war, als wir dort eintrafen, war dieser leider schon geschlossen. Daher fuhren wir dann mit der RER-B zurück und haben noch mal das nette Café de la Gare fürs Abendessen besucht. .