Montag, 23. März 2015

Sinn-Suche

Da sich vieles in meinem beruflichen Umfeld zum negativen verändert hat, und ich mich damit so nicht anfreunden kann und will, habe ich mir so meine Gedanken gemacht. Das Gefühl, ein Versager zu sein, ist immer noch täglich präsent und ich habe noch keinen Dreh gefunden, aus diesem Hamsterrad auszusteigen. Einen neuen Kollegen habe ich immer noch nicht in Aussicht, mein neuer Chef fördert die anderen massiv (Hospitationen, Schulungen, Weiterbildungen) und ich bleibe als Altgediente auf der Strecke.

Einfordern habe ich versucht, bin damit aber gescheitert. Dafür verteilt mein neuer Chef nun meine ursprünglichen Aufgaben an die anderen unter dem Vorwand, mich entlasten zu wollen. Ich habe nie darum gebeten entlastet zu werden. Er schränkt meine Entscheidungsbefugnisse immer weiter ein, ebenfalls mit der Begründung, mich entlasten zu wollen. Er stellt mich komplett auf ein Abstellgleis, weil ich ihn eigentlich mit meiner Berufserfahrung nicht brauche. Was ich ihn aber nie habe spüren lassen. Ganz im Gegenteil. Ich habe immer versucht, mein geballtes Fachwissen an ihn weiter zu geben - um ihm den Einstand in seine Position zu erleichtern. Um die Zusammenarbeit einfacher zu machen für uns beide.

Vor kurzem nun war ich deswegen mit einer guten Bekannten auf einem 2-tägigen Wochenendseminar eines Mentaltrainers. Ich muss zugeben, dass ich mir sehr viel davon erhofft hatte. Vor allem, einen Weg wie ich meine Motivation und meine Zufriedenheit wiederfinde. Nun, weniges ist eingetreten. Leider. Aber es war eine interessante Erfahrung, aus der ich hoffe weiter lernen zu können.

Mein Problem ist leider nur, das ich noch immer nach einem sinnvollen Job suche, in dem ich meine Stärken ausleben kann. Diese weiß ich inzwischen, aber ich bin trotzdem so schlau wie vorher. Denn was findet man schon für einen Job, wenn die Top-5 Stärken so tolle Eigenschaften wie Einfühlungsvermögen, Leistungsorientierung, Bindungsfähigkeit, Einzelwahrnehmung und Wissbegier sind? Das sind nun wirklich keine Kriterien, nach denen ein zukünftiger Arbeitgeber sucht. Vor allem – nach was für einer Stelle soll ich suchen ... mit diesen *räusperhüstel* ... „Stärken“ ?

Ich bin verwirrter als zuvor. Und das macht die ganze Sache noch viel schwerer, als sie es bisher ohnehin schon war.

Ich suche nun die Möglichkeit, eine Form von Bildungsurlaub in diesem Jahr machen zu können. Nur leider arbeite ich in einem Bundesland, in dem man darauf keinen Anspruch hat. In Bayern und Sachsen gibt es bis heute keine Pläne für ein Bildungsurlaubs-Gesetz. Somit ist das hier schlichtweg nicht möglich. Man kann selber Urlaub nehmen, aber man darf sich nicht dafür freistellen lassen wie in den anderen Bundesländern. Mal schauen, was mir die Veranstalter zurück schreiben. Vielleicht findet sich ja eine Lösung. Etwas Resturlaub hätte ich noch zur Verfügung.

*grübel*