Mittwoch, 12. August 2015

Gespräche

Da ich in weniger als 3 Wochen offiziell einen neuen Chef haben werde, sah sich der derzeitige Noch-Chef bemüßigt, ein Gespräch mit mir führen zu müssen. Eigentlich hätte er dieses Entwicklungsgespräch bereits im ersten Vierteljahr machen müssen, aber ... Müssen wir nicht weiter drüber diskutieren.

Nun ist es so, das Entwicklungsgespräche dazu dienen sollen, die Fördermaßnahmen und Ziele des neuen Jahrs gemeinsam festzulegen. Mitte August ist das natürlich sehr sinnig. Als dann die Frage kam, welche Ziele ich mir denn für 2015 gestellt hätte blieb mir nur zu sagen „Das Irrenhaus hier überleben“.

Ja, er musst erst einmal schlucken, aber dann zugeben das ich mit dieser Aussage den Nagel auf den Kopf getroffen habe. Es ist ein Irrenhaus geworden. Produktionspläner sind Makulatur, Aufträge kommen mehr oder weniger nur noch auf Zuruf und wir müssen reagieren. Personell sind wir völlig unterbesetzt, die Planungen für 2015 sagen allerdings, dass man nur 0,9 Mitarbeiter benötigen würde um alles zu erledigen.

Letztendlich wird es nun darauf hinauslaufen, dass wir die ganze Karre hier sehenden Auges an die Wand fahren lassen müssen. Denn mit mehr als 70 % ungeplanten Aufträgen können wir nicht mehr reagieren. Denn mehr als arbeiten geht einfach nicht und ein Feldbett stelle ich mir hier nicht rein.

Mein Noch-Chef hat also den Entwicklungsbogen ausgefüllt – in seinen Worten. Mal schauen, was da wortwörtlich drin stehen wird, wenn ich den zur Unterschrift bekomme. Immerhin steht mir ein Vetorecht zu. Außerdem will er von mir noch einen Gefährdungskatalog „zur Bewertung der psychosozialen Faktoren, Stressfaktoren und Energieressourcen am Arbeitsplatz“ ausgefüllt haben. Sind ja nur 5 Seiten … Ich hab ja sonst nix zu tun.

Egal.
Nur noch 7 Arbeitstage, bis mein zukünftiger Chef aus dem Urlaub zurück ist und der fließende Übergang beginnen wird. In 10 Arbeitstagen ist mein neuer Kollege ebenfalls aus dem Urlaub zurück – und ich kann dann mit dbMva für 2 Tage frei machen. Bis zum nächsten Urlaub sind es allerdings noch 36 Tage.

Krönchen richten, tief durchatmen und weitermachen.
Irgendwie wird das alles schon funktionieren.
Mehr oder weniger.